stromausfall

Was passiert wenn der Strom ausfällt

 

Viele werden denken, Stromausfall na ja, wir haben noch Kerzen zu Hause. Die werden reichen bis Morgen. Was wäre, wenn er länger als drei Tage ausfallen würde?

 

Alptraum: Black Out um 13:13 Uhr, es ist Montag der 1. Februar, Minus 4 Grad, Schneefall.
In Discounter geht die Beleuchtung aus. Die Kasse funktioniert nicht mehr, die Schlange wird länger und ungeduldiger. Im Krankenhaus springen die Notstromaggregate an. Staubsauger verstummen, Telefonate werden unterbrochen, Ampeln wechseln auf schwarz. An den Zapfsäulen der Tankstelle stehen die Wagen mit leeren Tanks. „Was ist los“? Fragen sich die Menschen. Etwa ein Unfall, Leitung defekt, Schneebruch oder vielleicht ein Computervirus? 17:30 Uhr noch immer kein Strom. Nach Auskunft der Versorgungsmitarbeiter vor Ort, sei das Problem überregional und noch nicht genau bekannt. 18:00 Uhr der Filialleiter hängt ein Schild an die Tür. Alle Kühlprodukte billiger! Auch im Bahnhof stehen die Züge still. Die Lage wird immer dramatischer. Wie abhängig wir von Strom sind, merken wir erst wenn er nicht mehr da ist. So langsam wird es auch in den Wohnungen ungemütlich, denn die Heizungsanlagen sind ausgefallen. Gegen 20:00 Uhr informieren Polizei und Feuerwehr über Lautsprecher, dass alle Bürgerinnen und Bürger bis auf weiteres in ihren Häusern und Wohnungen bleiben sollen. Batterie betriebene Radios sind immer zur vollen Stunde einzuschalten, gesendet wird auf einer Notfrequenz. Bitte alle Mitbürger weiter informieren, die kein eigenes Radio besitzen. Eine unheimliche und ungemütliche Nacht bricht herein. Überall in den Wohnungen wird Hecktisch nach Taschenlampen, Kerzen, Decken und sonstigen Notfallausrüstungsgegenständen gesucht.
Morgens um sieben gibt es immer noch kein Strom. Das Wasser für die Morgentoilette ist kalt. Die Heißgeliebte Kaffeemaschine geht auch nicht. 8:00 Uhr Sondermeldung: Der Stromversorger und der mittlerweile eingerichtete Krisenstab gehen davon aus, dass der flächendeckende Stromausfall noch bis zum Abend des nächsten Tages dauern kann. Der Schulunterricht fällt aus, Babynahrung lässt sich nicht mehr erwärmen, Garagen öffnen sich nicht mehr und die Pumpen im Wasserwerk haben noch für 10 Stunden Notstrom. Die Menschen werden aufgefordert sich besonders um Kinder und ältere Menschen zu kümmern. Im Krankenhaus ist nur noch ein eingeschränkter Betrieb möglich. Die Polizei registriert die ersten Einbrüche. Die Feuerwehr wird zu einen Wohnungsbrand gerufen, Brandursache vermutlich ein umgestürzter Kerzenständer. Gegen 13:00 Uhr schließen die meisten Geschäfte. Auch der Flughafen in der Nähe wird geschlossen. In der nahe gelegenen kreisfreien Stadt müssen alle Justizvollzugsbeamten unverzüglich ihren Dienst antreten. Alle elektrischen Sicherheitssysteme sind ausgefallen. Zur gleichen Zeit brechen auch die Sendeleistungen der Handy Masten zusammen. Durch den starken Schneefall sind die Strassen  zum Teil nicht mehr befahrbar. Der Winterdienst kam größtenteils zum erliegen. Gegen 16:00 Uhr betritt ein Arzt den Wartesaal im Krankenhaus. Wir können nur noch Notfälle behandeln. In einem Baumarkt der noch geöffnet hat, prügeln Männer sich um einen Campingkocher und eine Gaspatrone. Gegen 19:00 Uhr fällt auch die Wasserversorgung aus.
Kein Strom, kein Wasser, keine Wärme, keine Nahrung, die Hygiene leidet, die Hausapotheke wird immer kleiner und der häusliche Pflegedienst hat seine Arbeit auch eingestellt.
Kälte, Panik, Chaos!
Gegen 22:00 Uhr kam die Dienstanweisung eventuell vorhandene Notbrunnen zu öffnen, um eine Notdürftige Wasserverteilung sicherzustellen.

 

Menschen kamen mit Eimern und Plastikflaschen. Bilder wie in der Dritten Welt. Angst, Wut und Einsamkeit macht sich breit.

Über den Notsender kam die Meldung, Leuchtkörper und Silvesterraketen dienen als Notsignal und sind als solches einzusetzen. In den meisten Haushalten wird die Lebensmittel-
Bevorratung knapp. Besonders fehlt es an Babynahrung für die kleinsten in unserer
Gesellschaft. Aber auch ältere Mitbürger haben immer mehr unter den Stromausfall zu leiden.
Gerade jetzt kommt es auf eine gute Nachbarschaftshilfe an. Besonders ältere, einsame und
Kranke benötigen jetzt, unsere Hilfe.
Viele werden sich spätestens jetzt die Frage stellen: „Wo waren meine Vorsorgemaßnahmen für den Notfall“?  Jetzt ist es zu spät!
Die Blaulichter in den Strassen von Polizei, Feuerwehr  und Rettungsdienst werden immer seltener und auch die Meldungen übers Radio können immer weniger verfolgen. Grund: Keine Ersatzbatterien vorhanden. Die zweite kalte Nacht bricht heran. Seit fast 31 Stunden ist der Strom jetzt ausgefallen. In den Strassen patroliert jetzt die Polizei.

Der nächste morgen. Das Horror-Szenario geht weiter. 8:00 Uhr Meldung über den Notsender „Batterien für Radios erhalten Sie im Bürgermeisteramt. In den Straßen stehen viele Autos geparkt. Der Tank ist leer. Im Krankenhaus stellt man sich die Frage: „Wie lange können einige Patienten noch überleben“? Dialyse Patienten müssen dann in andere Kliniken verlegt werden, wo noch Notstrombetrieb ist. Gegen Mittag verteilt die Behörde eine Zeitung mit der Überschrift „Notausgabe“ mit den Schlagzeilen  Alles, was Sie jetzt wissen müssen!
Der Krisenstab bittet alle Bürgerinnen und Bürger dringlist, zu Hause zu bleiben und Ruhe zu bewahren. Die Sicherheit und Notfallvorsorge kann nicht mehr gewährleistet werden. Die ersten Toten sind zu beklagen. Die Plünderungen nehmen zu. Jetzt ist auch noch das Stromnetz in Frankreich, Belgien, Polen und Österreich zusammengebrochen. Die Regierung entsendet die ersten Soldaten. Der Schwarzmarkt blüht. Die Bauern in den Großbetrieben stehen weinend im Stall. Irgendwo in einer Wohnung spürt ein alter Mann, dass er die Nacht vielleicht nicht überleben wird. In einer anderen Wohnung wird aber ein kleines Mädchen geboren. Eines von vielen in dieser Nacht. Deutschland wo bist Du? Wie konnte es so weit kommen?
Wäre der Winter 2009/2010 noch härter ausgefallen, wären viele Regionen bei uns in Deutschland noch mehr in Bedrängnis gekommen.

Das richtige Verhalten in einer solchen Situation kann nicht erst gelernt werden, wenn es schon soweit gekommen ist. Jeder muss sich die Frage stellen: Bin ich vorbereitet? Kann ich mir meiner Familie, meinen Freunden und anderen in Notsituationen helfen?
Mit dem BBK steht Ihnen ein kompetenter Partner für die Notfallvorsorge im Bevölkerungsschutz zur Seite. Weitere Infos hierzu und zu den anderen vielfältigen Aufgaben des BBK finden Sie auf der Homepage unter www.bbk.bund.de oder fragen Sie ihre Feuerwehr.