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Einsatz 2 von 89 Einsätzen im Jahr 2012
Einsatzart: G1 - Gefahrgut Land
Kurzbericht: Brennt Gefahrgut - LKW
Einsatzort: Bundesstraße 10 - Abfahrt Münchweiler
Alarmierung Feuerwehr : Alarmierung per Funkmelder

am 04.01.2012 um 06:27 Uhr

Fahrzeuge am Einsatzort:
TLF 16/25 - Münchweiler
HLF 10/10 - Münchweiler
LF 16 TS - Münchweiler
RW 1 - Münchweiler
MefG - Münchweiler
ELW 1 - Rodalben
TLF 16/25 - Rodalben
TLF 20/40 - Rodalben
MZF 2 - Rodalben
SW 2000 - Rodalben
alarmierte Einheiten:
Feuerwehr Münchweiler
Feuerwehr Rodalben
Personal Feuerwehr - Einsatzzentrale Rodalben
Wehrleitung VG Rodalben
Gefahrstoffzug Südwestpfalz

Einsatzbericht:

Um 06:27 Uhr alarmierte die Integrierte Leitstelle Südpfalz (ILS Südpfalz) die Feuerwehr Münchweiler, das Personal der Feuerwehreinsatzzentrale Rodalben (FEZ Rodalben) und die Wehrleitung der VG Rodalben mit dem Stichwort „KFZ – Brand außerorts – brennt LKW Bundesstraße 10“, bereits zwei Minuten nach dem Erstalarm erhöht die ILS Südpfalz das Alarmstichwort auf Grund weiterer Informationen durch die Polizei Pirmasens auf das Alarmstichwort „Gefahrgut Land – brennt Gefahrguttransporter Bundesstraße 10“ und alarmierte den Gefahrstoffzug des Landkreises Südwestpfalz und den Kreisfeuerwehrinspekteur des Landkreises Südwestpfalz nach.

Bereits wenige Minuten nach der Alarmierung waren das Hilfeleistungslöschfahrzeug (HLF 10/10) und das Tanklöschfahrzeug (TLF 16/25) der Feuerwehr Münchweiler unterwegs zur Einsatzstelle, auf Grund der Lagemeldung der ILS Südpfalz entsendete die FEZ Rodalben sofort das bei der Feuerwehr Rodalben stationierte Tanklöschfahrzeug (TLF 20/40) zur Einsatzstelle.

Der LKW – Fahrer einer deutschen Spedition hatte gerade seine Nachtruhe auf dem ca. 8km entfernten Parkplatz am Frauenstein (bei Hauenstein) beendet und sich mit seinem Fahrzeug auf den Weg nach Pirmasens gemacht. Als er plötzlich in seinem Führerhaus eine Rauch- und Hitzeentwicklung bemerkte, ihm gelang es noch sein Fahrzeug auf dem Standstreifen kurz vor der Abfahrt Münchweiler abzustellen. Doch Löschversuche konnte er keine mehr einleiten. Zu schnell breiteten sich die Flammen aus.

Als die ersten Einsatzkräfte der Feuerwehr Münchweiler an der Einsatzstelle eintrafen, fanden sie folgende Lage vor: Das Führerhaus und die Ladefläche des Gefahrguttransportes standen im Vollbrand, die Ladung der Zugmaschine bestand unter anderem aus mehreren Fässern mit brennbarem Silikonöl und Gemisol, wovon ein Teil auslief, ebenso in Brand geriet und sich brennend auf der Bundestraße 10 verteilte. So stand kurz nach dem Eintreffen der ersten Kräfte zusätzlich die Fahrbahn der Bundestraße 10 auf einer Länge von ca. 600 Meter in Brand. Durch die Entwässerungsrohre floss das brennbare Medium in Richtung der Rodalb und setzte dort die Böschung und Wiesenfläche in Brand.

Der Einsatzleiter forderte umgehend das Tanklöschfahrzeug (TLF 16/25) der Feuerwehr Rodalben und die beiden Tanklöschfahrzeuge (TLF 20/40 SL) und (TLF 16/25 Tr) der Feuerwehr Pirmasens nach. Das in Münchweiler stationierte Löschgruppenfahrzeug (LF 16 TS) des Katastrophenschutzes rückte in das Industriegebiet Münchweiler aus und begann mit dem Aufbau einer B – Schlauchleitung zur 400m entfernten Einsatzstelle, hierbei wurde das LF 16 TS vom Schlauchwagen (SW 2000) der Feuerwehr Rodalben unterstützt. Die Polizei sperrte die Bundesstraße 10 zwischen den Abfahrten Salzwoog und Beckenhof in beiden Richtungen sofort ab.

Die Einsatzstelle wurde in drei Abschnitte eingeteilt: 1. Abschnitt Brandbekämpfung LKW. 2. Abschnitt Brandbekämpfung Wiesenfläche und Fahrbahn B10. 3. Abschnitt Gefahrstoffe.

Im Einsatzabschnitt 1 (LKW) wurde über das HLF 10/10 - Münchweiler und das TLF 16/25 – Rodalben je mittels Schaumrohr unter Atemschutz die Brandbekämpfung des Gefahrguttransporters durchgeführt. Die Tanklöschfahrzeuge TLF 20/40 – Rodalben und die beiden Tanklöschfahrzeuge Pirmasens TLF 20/40 SL und TLF 16/25 Tr fuhren mehrere tausend Liter Löschwasser im Pendelverkehr bei. Insgesamt mussten 12 Atemschutztrupps zur Brandbekämpfung eingesetzt werden. Die Atemschutzgeräte wurden durch den Gerätewagen Atemschutz des Landkreises Südwestpfalz bereitgestellt.

Im Einsatzabschnitt 2 (Wiese) wurde über das TLF 16/25 – Münchweiler  und den RW 1 – Münchweiler die Brandbekämpfung der Wiesenfläche unterhalb der Einsatzstelle durchgeführt. Das LF 16 TS – Münchweiler baute zusammen mit dem SW 2000 die Wasserversorgung auf. Nachdem die Wasserversorgung stand unterstützten LF 16 TS und SW 2000 bei der Brandbekämpfung.

Im Einsatzabschnitt 3 (Gefahrstoffe) dichtete der Gefahrstoffzug  die Einlaufschächte der Bundesstraße mit Dichtkissen ab, führte verschiedene Messungen im Umfeld der Einsatzstelle durch und baute verschiedene Ölsperren in der Rodalb auf. Der Gefahrstoffzugführer holte über die BASF Werkfeuerwehr und die Hersteller Firma der geladenen Produkte weitere Informationen ein um weitere Maßnahmen zu entscheiden. Zwei Mitarbeiter der BASF Werkfeuerwehr standen an der Einsatzstelle als Fachberater zur Verfügung. Zusätzlich waren Vertreter der Unteren und Oberen Wasserbehörde an der Einsatzstelle.

Der Einsatzleitwagen des Landkreises Südwestpfalz übernahm für die gesamte Einsatzstelle die Koordination. Im Funkraum der mit vier Einsatzkräfte der IuK Einheit Südwestpfalz besetzt war wurden alle Einsatzdaten und Funkgespräche dokumentiert, zusätzlich stand ein Arbeitsplatz nur für die Absprache mit BASF und Herstellerfirma zur Verfügung. Weiterhin wurde im Besprechungsraum die Lagedarstellung durchgeführt und stets angepasst, zusätzlich wurden hier Lagebesprechungen der Abschnittsleiter und der Fachbehörden durchgeführt.

Die Löscharbeiten in beiden Einsatzabschnitten waren gegen 10:00 Uhr beendet, die Aufräumarbeiten und Brandwache der beteiligten Einheiten waren gegen 13:00 Uhr an der Einsatzstelle beendet. Die Bergung des LKW und die Reinigung der Straße wurde durch Spezialfirmen und die Straßenmeisterei durchgeführt und dauerte noch die ganze Nacht.

Die Verpflegung der rund 90 Einsatzkräfte wurde durch das Verpflegungsteam der Feuerwehr Münchweiler sichergestellt.

Um 17:30 Uhr meldete sich die Feuerwehr Münchweiler, elf Stunden nach dem ersten Alarm, bei der ILS Südpfalz wieder Einsatzbereit. Zwischen 13:00 Uhr und 17:30 Uhr musste die Feuerwehr noch mehrmals die Einsatzstelle anfahren um kleinere Arbeiten durchzuführen.

Folgende Einsatzkräfte waren im Einsatz:

Feuerwehr Münchweiler mit HLF 10/10, TLF 16/25, LF 16-TS, RW 1 und Mef-G (30 Einsatzkräfte) Wehrleiter mit ELW 1 (2 Einsatzkräfte) Feuerwehr Rodalben mit TLF 16/25, TLF 20/40, SW 2000 und MZF 2 (15 Einsatzkräfte) Feuerwehr Pirmasens mit TLF 20/40 SL und TLF 16/24 TR (5 Einsatzkräfte) Gefahrstoffzug Südwestpfalz mit KdoW, ELW 2, GWG 1, Dekon-P, GW-AS und Mef-G (22 Einsatzkräfte) KFI Landkreis Südwestpfalz Fachberater der Werkfeuerwehr BASF (2 Einsatzkräfte) Rettungsdienst mit RTW (2 Einsatzkräfte) Polizei Pirmasens mit mehreren Streifenwagen (5 Einsatzkräfte) Untere Wasserbehörde der Kreisverwaltung Südwestpfalz Obere Wasserbehörde der SGD Süd, Neustadt Gutachter Landesbetrieb Mobilität und Straßenmeisterei Dahn (6 Mitarbeiter) Spezialbetriebe für Bergung und Entsorgung Bürgermeister der Verbandsgemeinde Rodalben

Presselinks:

Rheinpfalz – Ausgabe Pirmasens

Pirmasenser Zeitung

RLP/Mittelrhein Tagesblatt

SWR Mediathek Bericht vom 04.01.2012

Bericht der Polizei auf Polizei RLP

Sonstige Links:

Einsatzbericht der IuK Einheit Südwestpfalz

Youtoube Video der Einsatzstelle vor eintreffen der Feuerwehr (Teil 1)

Youtoube Video der Einsatzstelle vor eintreffen der Feuerwehr (Teil 2)

G1 - Gefahrgut Land vom 04.01.2012  |  (C) Feuerwehr VG Rodalben (2012)G1 - Gefahrgut Land vom 04.01.2012  |  (C) Feuerwehr VG Rodalben (2012)G1 - Gefahrgut Land vom 04.01.2012  |  (C) Feuerwehr VG Rodalben (2012)G1 - Gefahrgut Land vom 04.01.2012  |  (C) Feuerwehr VG Rodalben (2012)